Schattenwerfer und Lichtspieler

Theaterprojekt für Geschwisterkinder zur Projektseite


"Geschwisterkinder" ist ein eingebürgerter Begriff für "Kinder, die Ge­schwis­ter ei­nes be­hin­der­ten Kin­des sind." Der Be­griff wur­de aus­ge­wei­tet für Kin­der mit chro­nisch kran­kem – und da­her meist pfle­ge­be­dürf­ti­gem – Ge­schwis­ter.

Geschwisterkinder stehen oft "im Schatten" ihrer be­hin­der­ten oder er­krank­ten Ge­schwis­ter. Die Sach­zwän­ge in den be­trof­fe­nen Fa­mi­li­en er­for­dern es nun mal, dass Ge­schwis­ter­kin­der oft we­ni­ger be­ach­tet wer­den, ver­zich­ten und zu­rück­ste­cken müs­sen. Das Pro­jekt "Schat­ten­wer­fer und Licht­spie­ler" er­mög­licht Ge­schwis­ter­kin­dern das Er­leb­nis auch im Ram­pen­licht zu steh­en.

Geschwisterkinder entwickeln sich in besonderen Familienstrukturen, in ganz ei­ge­nen emo­tio­na­len, so­zia­len und in­tel­lek­tu­el­len Ver­hält­nis­sen. Es zeigt sich, dass dies so­wohl Chan­ce, als auch Ri­si­ko, für die Per­sön­lich­keits­bil­dung dar­stellt.
Ge­schwis­ter­kin­der brau­chen da­her an­de­re – und evtl. zu­sätz­li­che – Prä­ven­ti­ons- Un­ter­stüt­zungs- För­de­rungs- und Be­ra­tungs­an­ge­bo­te als "Nicht-Ge­schwis­ter­kin­der".

Das Theaterprojekt Schattenwerfer und Lichtspieler ist ein solches Prä­ven­ti­ons- Un­ter­stüt­zungs- För­de­rungs- und Be­ra­tungs­an­ge­bo­t.


"Therapeutisches" Ziel

Therapeutisch steht in Anführungszeichen, denn Geschwister­kindheit ist kei­ne Krank­heit, und The­ra­pie­be­darf soll durch den prä­ven­ti­ven Ef­fekt des Pro­jek­tes ja ge­ra­de ver­mie­den wer­den. Mit "the­ra­peu­tisch" ist da­her ge­meint: ei­ne po­si­ti­ve Aus­wir­kung auf die Seele – zur Er­hö­hung der Le­bens­qua­li­tät, zur Stär­kung der Resi­li­enz und zur Vor­beu­gung von see­li­schen Kri­sen und (psy­cho­so­ma­ti­schen) Krank­hei­ten.

Erreicht werden kann dies u.a. durch die fachkundige Be­glei­tung im kind­li­chen Ent­wick­lungs­pro­zess, durch Aus­­­tausch mit an­de­ren be­trof­fe­nen Kin­dern und Ju­gend­li­chen, durch Auf­ar­bei­tung ne­ga­ti­ver Er­leb­nis­se, Neu­be­wer­tung dis­funk­tio­na­ler Glau­bens­sät­ze und In­te­gra­ti­on von Er­fah­run­gen.

In einem Theaterprojekt werden viele psychotherapeutisch wirk­sa­me Me­tho­den au­to­ma­tisch ak­tiv, et­wa C. G. Ro­gers Ba­sis­va­ria­ble "Echt­heit", das emo­tio­na­le Er­le­ben und Rol­len­tes­t­en aus dem Psy­cho­dra­ma, sys­te­mi­sche Ef­fek­te, so­wie De­sen­si­bi­li­sie­ren und Trai­nie­ren aus der Ver­hal­tens­the­ra­pie.
Es soll also nicht (nur) die inhaltliche Botschaft des Theaterstückes sein, die po­si­ti­ve Ef­fek­te für die See­le und be­rei­chern­de Er­kennt­nis­se ent­ste­hen lässt. Das wirk­sa­me Mo­ment ist viel­mehr die Be­ge­g­­nung mit "Lei­dens­ge­­nos­sen", das so­zia­le Mit­ein­an­der und die Grup­pen­dy­na­mik im Pro­zess der Rea­li­sie­rung der ge­mein­sa­men Auf­ga­be.

 

Theaterziel

Aus Sicht des Theaterschaffenden ist das Ziel die Entwicklung, Inszenierung, Pro­duk­ti­on und Auf­füh­rung ei­nes Thea­ter­stü­ckes.
Die Arbeit beginnt "bei Null", es gibt keine inhaltlichen Vorgaben und auch kei­ne be­reits ge­leis­te­ten Vor­ar­bei­ten. Die Teil­neh­mer sol­len das The­ma, die Plot­idee, die Dra­ma­tur­gie, die Cha­rak­te­ren­pla­nung so­wie die Rol­len­an­la­gen selbst vor­neh­men. Das gilt in glei­chem Um­fang für al­le an­de­ren Ele­men­te des künst­le­ri­schen Be­rei­ches, wie z. B. Kos­tü­me, Büh­nen­bild, Ton­tech­nik, Pla­kat etc. Ins­be­son­de­re dür­fen (dür­fen, nicht müs­sen) die Teil­neh­mer das Stück selbst spie­len.
Bei der ge­sam­ten Auf­ga­ben­pa­let­te wer­den sie von Fach­leu­ten aus Thea­ter, Päd­ago­gik und Psy­cho­lo­gie be­ra­ten, an­ge­lei­tet und un­ter­stützt.


Teilnahme

Teilnehmen können Geschwisterkinder im Alter von ca. 8 bis 21 Jahren. Die Grö­ße der Grup­pe wird bei et­wa 12 Teil­neh­mern lie­gen.

Es gibt noch freie Plätze!   Download: Flyer.pdf

Anmeldung und Informationen unter Lichtspieler@Rollmops-Theater.de

Start ist am Freitag, 16. Feb. 2018 um 17 Uhr.


Dank einiger Sponsoren ist die Teilnahme kostenlos!